Thomas Gottschalk ist ein Mann, der nie lange an einem Ort bleibt.
Seine Wohnorte erzählen Geschichten von Erfolg, Verlust und Neuanfang. In Malibu lebte er den amerikanischen Traum, bis ein Feuer seine Villa zerstörte. Am Ammersee besaß er ein idyllisches Anwesen – bis er es verkaufte und es einem Luxusprojekt weichen musste. Jetzt lebt er in einem denkmalgeschützten Haus in Gräfelfing.
Doch auch hier gibt es Diskussionen. Was treibt Gottschalks ständige Ortswechsel an? Und warum sorgen seine Immobilien immer wieder für Schlagzeilen?
Der amerikanische Traum in Malibu – und das abrupte Ende
Fast 25 Jahre lang war Malibu das Zuhause von Thomas Gottschalk. 1993 kaufte er dort eine Villa für 2,6 Millionen Dollar. Ein Anwesen, das perfekt zum Entertainer-Lifestyle passte. Großes Grundstück, Palmen, Pool, eine Terrasse mit Blick auf den Pazifik. Hier lebte er mit seiner Familie, feierte mit Promis und genoss das Leben abseits des deutschen Showgeschäfts.
Seine Adresse in den Santa Monica Mountains war eine der begehrtesten in Malibu. Nachbarn wie Jennifer Aniston und Pierce Brosnan gehörten zum exklusiven Umfeld. Gottschalk zeigte sich oft auf Partys, wurde aber nie Teil des typischen Hollywood-Zirkus. Er genoss seine Ruhe, arbeitete an Manuskripten und sammelte Erinnerungsstücke aus seiner Karriere.
Doch am 9. November 2018 änderte sich alles. Das Woolsey-Feuer zerstörte Gottschalks Villa bis auf die Grundmauern. Er war zu diesem Zeitpunkt in Deutschland – und konnte nur tatenlos zusehen, wie das Feuer sein Haus und damit 22 Jahre seines Lebens vernichtete.
„Die Flammen fraßen 22 Jahre Familienleben.“
Nicht nur das Gebäude, sondern auch unersetzliche Erinnerungen gingen verloren. Alte Manuskripte, private Fotos, Erinnerungsstücke aus der „Wetten, dass..?“-Zeit. Die Versicherung zahlte zwar rund 5 Millionen Dollar, doch ein Wiederaufbau kam für Gottschalk nicht infrage. Der Traum vom kalifornischen Leben war vorbei. Er entschied sich, endgültig nach Deutschland zurückzukehren.
Ammersee: Vom Familiensitz zum umstrittenen Bauprojekt
Bereits lange vor seiner Zeit in Malibu hatte Gottschalk einen Rückzugsort in Bayern. 1980 kaufte er eine Villa am Ammersee. Ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1903, idyllisch gelegen, ein perfekter Kontrast zum Showbusiness. Lange war das Haus ein Familienprojekt. Sein Bruder Christoph lebte hier bis 2018 – doch das Anwesen verfiel zusehends.
Schon in den 1980er-Jahren gab es Warnungen: Feuchte Wände, ein marodes Dach, nicht mehr zeitgemäße Bausubstanz. Renovierungspläne scheiterten immer wieder an Denkmalschutzauflagen und finanziellen Hürden. Schließlich fiel die Entscheidung: Gottschalk verkaufte das Grundstück für rund 6 Millionen Euro.
Doch der Verkauf sorgte für Aufregung. Denn die Käufer hatten große Pläne: Das alte Haus wurde abgerissen, 80 Prozent der Bäume gefällt. Anstelle der historischen Villa entsteht nun ein Luxus-Wohnprojekt mit neun Villen, Preise zwischen 4 und 8 Millionen Euro pro Einheit.
Besonders brisant: In den Verkaufsunterlagen wurde Gottschalks Name genutzt, um das Projekt zu bewerben. „Ammersee Oasis“ – das Wohnprojekt, bei dem Thomas Gottschalk einst lebte.“
„Eine Sauerei, dass mit meinem Namen und ‚Wetten, dass..?‘ geworben wird.“
Sogar das ZDF erwog eine Klage, weil die Show „Wetten, dass..?“ als Werbeinstrument genutzt wurde. Doch trotz aller Aufregung war das Projekt ein Erfolg: Alle Villen waren innerhalb weniger Monate verkauft. Für den Ort Inning am Ammersee war es das Ende eines alten Kapitels – und der Beginn einer neuen Ära der Luxusbebauung.
Neustart in Gräfelfing: Sanierungsfall mit Charme
Nach dem Verlust seiner beiden wichtigsten Wohnsitze – Malibu durch das Feuer, Ammersee durch den Verkauf – brauchte Gottschalk eine neue Heimat. 2024 kaufte er ein Haus in Gräfelfing, einem ruhigen Vorort von München.
Für geschätzte 3,5 Millionen Euro erwarb er ein denkmalgeschütztes Gebäude aus der Gründerzeit. Keine moderne Luxusvilla, sondern ein Haus mit Geschichte – aber auch mit Sanierungsbedarf.
„Sanierungsfall mit Seele“, so beschreibt es seine Partnerin Karina Mroß.
Doch Gottschalks Vorstellungen treffen auf Widerstand. Das Haus steht unter Denkmalschutz. Feuchte Keller, alte Elektrik, asbesthaltige Decken – alles muss saniert werden. Doch der Denkmalschutz gibt enge Vorgaben.
Eine besondere Herausforderung: Gottschalk will das Haus altersgerecht umbauen. Treppen sollen Rampen weichen, die Badezimmer barrierefrei werden. Doch die Behörden sind strikt: Die historische Fassade muss erhalten bleiben. Die Verhandlungen laufen – doch das Projekt könnte sich hinziehen.
Trotz aller Baustellen scheint Gottschalk sich wohlzufühlen. Statt Hollywood-Partys gibt es hier Gespräche mit Nachbarn. Beim Bäcker wird er erkannt, plaudert mit dem Bürgermeister. Doch nicht alle sind begeistert.
Seit Gottschalk nach Gräfelfing gezogen ist, sind die Immobilienpreise gestiegen. Experten sprechen von einem Anstieg von bis zu 20 Prozent. Der Ort entwickelt sich zum Promi-Hotspot. Auch Joko Winterscheidt und Monica Ivancan leben hier. Anwohner fürchten, dass Gräfelfing seinen Dorfcharakter verliert.
„Ich will kein Gated-Community-Leben. Ich will Dorfbrunnen-Gespräche führen.“
Doch seine Sicherheitsmaßnahmen – hohe Zäune, Kameras – lassen manche skeptisch werden. Ist er wirklich so bodenständig, wie er sagt?
Warum Gottschalks Immobilien immer wieder für Aufregung sorgen
Egal, wo er wohnt – Gottschalks Immobilien sind immer ein Thema.
Der Ammersee-Streit zeigt, wie Prominentennamen in der Immobilienbranche genutzt werden, selbst wenn die Besitzer längst ausgezogen sind. In Gräfelfing gibt es hitzige Diskussionen über Denkmalschutz, Barrierefreiheit und steigende Immobilienpreise.
Doch für Gottschalk selbst scheint Besitz keine große Rolle mehr zu spielen. Nach dem Brand in Malibu sagte er:
„Möbel sind nur Interimslösungen, Erinnerungen leben in Clouds.“
Er weiß, dass Häuser vergänglich sind. Doch trotz seiner nomadischen Einstellung bleibt eines sicher: Wo immer er als Nächstes lebt – es wird wieder Gesprächsstoff liefern.